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Our Roving Correspondent
N-TV (Berlin, Germany) 13 August 08 Bessere Überlebenschancen - Angst im Ei gelernt
Stress und Angst während der Embryonalentwicklung können sich im späteren Leben durchaus auszahlen. Dies gilt Versuchen US-amerikanischer Wissenschaftler zufolge zumindest für Salamander und Frösche. Tiere, die bereits im Ei den Geruch ihrer Feinde wahrnahmen, verhielten sich im späteren Leben vorsichtiger. Dies könne die Überlebenschancen der Tiere erhöhen, berichten die Forscher in den „Proceedings B“ der britischen Royal Society.
Alicia Mathis von der Missouri State University in Springfield (US-Staat Missouri) und ihre Mitarbeiter hatten aus drei Teichen Eier des Ringel-Querzahnmolchs (Ambystoma annulatum) gesammelt. Diese verteilten sie auf drei Wasserbecken. Nun ging es darum, den Larven in den Eiern Angst zu machen: Die Forscher versetzten das Wasser eines Beckens deshalb mit Wasser, indem kurz zuvor noch größere Larven des Ringel-Querzahnmolchs geschwommen waren.
Die chemischen Spuren der größeren Larven signalisierten den sich entwickelnden Larven in den Eiern nun: „Gefahr!“, denn die eigenen Artgenossen zählen zu den größten Feinden frisch geschlüpfter Salamander-Larven, da sie von ihnen kannibalistisch verschlungen werden. In zwei Kontrollwasserbecken gaben die Forscher Wasser aus einem Becken mit ungefährlichen Froschlarven zu den Eiern, beziehungsweise pures Teichwasser.
Nach dem Schlüpfen untersuchten die Wissenschaftler die Reaktion der Tiere auf ältere Larven. Sie fanden, dass die jungen Larven sich sehr viel weniger bewegten – eine klare Schutzreaktion bei Querzahnmolchen. Außerdem hielten sie sich häufiger in Revieren auf, die viele Versteckmöglichkeiten bieten. Die im Ei nicht bedrohten Larven taten dies nicht. Mathis und ihre Mitarbeiter zeigten zudem an Waldfröschen (Rana sylvatica), dass diese bereits im Ei lernen können, eigentlich unbekannte Feinde als gefährlich zu interpretieren.
Dazu muss der unbekannte Reiz–Duftsignale des Japanischen Feuerbauchmolchs – mit bekannten Gefahrensignalen – Duftsignale verletzter Artgenossen – kombiniert werden. Nach dem Schlüpfen reagierten die Kaulquappen auch auf die Reize des Feuerbauchmolchs mit eingeschränkter Aktivität – sie verhielten sich also vorsichtiger.
http://www.n-tv.de/Bessere_Ueberlebenschancen_Angst_im_Ei_gelernt/130820085012/1008173.html
Stress und Angst während der Embryonalentwicklung können sich im späteren Leben durchaus auszahlen. Dies gilt Versuchen US-amerikanischer Wissenschaftler zufolge zumindest für Salamander und Frösche. Tiere, die bereits im Ei den Geruch ihrer Feinde wahrnahmen, verhielten sich im späteren Leben vorsichtiger. Dies könne die Überlebenschancen der Tiere erhöhen, berichten die Forscher in den „Proceedings B“ der britischen Royal Society.
Alicia Mathis von der Missouri State University in Springfield (US-Staat Missouri) und ihre Mitarbeiter hatten aus drei Teichen Eier des Ringel-Querzahnmolchs (Ambystoma annulatum) gesammelt. Diese verteilten sie auf drei Wasserbecken. Nun ging es darum, den Larven in den Eiern Angst zu machen: Die Forscher versetzten das Wasser eines Beckens deshalb mit Wasser, indem kurz zuvor noch größere Larven des Ringel-Querzahnmolchs geschwommen waren.
Die chemischen Spuren der größeren Larven signalisierten den sich entwickelnden Larven in den Eiern nun: „Gefahr!“, denn die eigenen Artgenossen zählen zu den größten Feinden frisch geschlüpfter Salamander-Larven, da sie von ihnen kannibalistisch verschlungen werden. In zwei Kontrollwasserbecken gaben die Forscher Wasser aus einem Becken mit ungefährlichen Froschlarven zu den Eiern, beziehungsweise pures Teichwasser.
Nach dem Schlüpfen untersuchten die Wissenschaftler die Reaktion der Tiere auf ältere Larven. Sie fanden, dass die jungen Larven sich sehr viel weniger bewegten – eine klare Schutzreaktion bei Querzahnmolchen. Außerdem hielten sie sich häufiger in Revieren auf, die viele Versteckmöglichkeiten bieten. Die im Ei nicht bedrohten Larven taten dies nicht. Mathis und ihre Mitarbeiter zeigten zudem an Waldfröschen (Rana sylvatica), dass diese bereits im Ei lernen können, eigentlich unbekannte Feinde als gefährlich zu interpretieren.
Dazu muss der unbekannte Reiz–Duftsignale des Japanischen Feuerbauchmolchs – mit bekannten Gefahrensignalen – Duftsignale verletzter Artgenossen – kombiniert werden. Nach dem Schlüpfen reagierten die Kaulquappen auch auf die Reize des Feuerbauchmolchs mit eingeschränkter Aktivität – sie verhielten sich also vorsichtiger.
http://www.n-tv.de/Bessere_Ueberlebenschancen_Angst_im_Ei_gelernt/130820085012/1008173.html